Ein Bund fürs Leben

Wir sind eine Darmstädter Studentenverbindung und eine Landsmannschaft des Coburger Convents. Wir sind eine Gemeinschaft von Studenten verschiedenster Studienrichtungen sowohl an TU als auch FH, die als Gemeinschaft von Freunden ihr Studium verbringen und sich diese Freundschaften auch über das Ende der Studienzeit hinaus erhalten. Sie dauern das ganze Leben lang.

Pluralistisch und Demokratisch

 Gegründet wurde unsere Verbindung im Jahre 1871, allerdings nicht in Darmstadt, sondern in der traditionsreichen alten Kaiserstadt Aachen. Wir sind pluralistisch und demokratisch strukturiert und weder an Parteipolitik noch an ein bestimmtes Glaubensbekenntnis gebunden. Daher wünschen wir uns von unseren Mitgliedern auch eine gesunde Individualität, sowohl was Persönlichkeit, als auch politische Einstellung betrifft.

Was erwarten wir von unseren Mitgliedern?

Bejahung der Ziele unserer Gemeinschaft und natürlich die Bereitschaft, sich für diese einzusetzen. Ziele unserer Gemeinschaft sind freundschaftlicher Umgang miteinander, Achtung der Anderen und nicht zuletzt Freude und Spaß, allerdings natürlich auch Erfolg in der Studienzeit. Das Erreichen all dieser Ziele bedarf jedoch eines geselligen und kulturellen Umfeldes.

Zu diesem Zweck veranstalten wir Kneipen und Kommerse, besuchen gemeinsam die Veranstaltungen unseres Dachverbandes und veranstalten regelmäßig gemeinsame Freizeitaktivitäten. So wird das Studium bei uns zu einem unvergessenen Lebensabschnitt, an den man sich immer wieder gerne im Kreis der Bundesbrüder zurückerinnert.

Studium

Einer für alle, alle für einen…

Ein Ziel unserer Landsmannschaft ist der erfolgreiche Studienabschluss aller Mitglieder. Egal ob an der TU Darmstadt, der Hochschule Darmstadt oder sogar an einer Lehranstalt außerhalb von Darmstadt. An dieser Stelle sieht sich unsere Landsmannschaft in der Pflicht, die Aktiven in den Klausurphasen zu unterstützen bzw. den Rücken für das zielgerichtete Lernen frei zu halten. Unsere Mitglieder sind an allen großen Fakultäten zu finden. Die letzten Jahre waren stark von Bauingenieuren, Maschinenbauern, Wirtschaftsingenieuren, Architekten, usw. geprägt. Durch diese große Vielfalt an unterschiedlichen Fachrichtungen wird Ihnen tagtäglich ein vielfältiger Blick über den Tellerrand geboten. Ob ein Architekturstudent etwas über Statik oder ein Maschinenbauer etwas über Betriebswirtschaft lernt, in unserer Verbindung bilden Sie sich über Ihren Studienplan hinaus weiter. Wir bieten weiterhin eine Hilfestellung für das erfolgreiche Lernen an. Ob es nun ein Aktiver im höheren Semester oder ein Blick in unsere Bibliothek ist. Weiterhin bietet die Weitläufigkeit des Normannenhauses Möglichkeiten, sich mit Lerngruppen oder Kommilitonen zum akademischen Austausch zu treffen.

Wenn Du Dich für die Mitgliedschaft in der Landmannschaft Hasso-Normannia entscheidest, wird Dich die Gemeinschaft aus voller Kraft bei Deiner akademischen Ausbildung unterstützen.

Fechten

Mensur, warum eigentlich?

Hoch zur Mensur! Fertig! LOS!

Das sind die Worte, mit denen jede Mensur des Darmstädter Waffenringes beginnt, die Frage stellt sich jedoch gerade für den geneigten nicht-korporierten Leser: Warum machen dir das eigentlich? Eine angemessene Antwort für jemanden zu finden, der das Ganze noch nicht selbst durchgestanden hat, ist gar nicht so einfach, aber natürlich möchte ich es im Folgenden versuchen. Ich könnte viel über Tradition, die lange Geschichte des Waffenstudententumes oder dem Waffenrecht in Deutschland als Ganzes schreiben, aber letzten Endes würde es wohl den wenigsten helfen, hier wirklich einen Bezug zu finden. Daher möchte ich auf der anderen Seite, komplett im Persönlichen ansetzen. Es ist nun doch schon einige Jahre her, dass ich zuletzt eine Mensur geschlagen habe, aber dennoch kann ich mich noch sehr genau daran erinnern, wie es war, an diesem Morgen meinem Gegenpaukanten entgegenzutreten, danach mit ihm zusammen das erste Bier zu trinken, wie es zuvor gewesen war, im Kreise meiner Bundesbrüder die letzten Vorbereitungen durchzugehen, während jeder sich noch einmal vergewisserte, dass jedes Stück Ausrüstung bereit und tipptopp in Zustand war, bevor er mir noch einmal auf die Schulter schlug, um mir „Waffenschwein!“ zu wünschen.

Wie es danach war, als jeder der Anwesenden uns beiden gratulierte, ob er nun Mitglied seiner Germania oder meiner Hasso-Normannia war oder einfach nur ein Gast. Die Wochen der Vorbereitung, in denen jeder, der Zeit finden konnte, mal auf dem Paukboden war, um mir zu helfen und mich bereit zu machen. Die erste Kneipe nach der Mensur, wenn man im Kreise des Bundes sitzt und sich einmal mehr bewusst wird, dass man durch dieses Band, gefochten zu haben und bereit gewesen zu sein, für den Bund auf dem Mensurboden zu stehen, mit jedem einzelnen anderen Burschen verbunden ist, so sehr, wie man es durch das wortwörtliche Band ist, das einem um die Brust gewunden liegt, denn egal ob ihr erstes Semester 1945 oder erst im letzten Sommer war, jeder, der das Rot, Weiß und Gold trägt, hat dasselbe durchgemacht, dieselbe Gemeinschaft erfahren und mit der gleichen Klinge in der Hand parat gestanden. Mensur bedeutet mehr als Tradition, mehr als Ehre und mehr als Verpflichtung. Sie ist das Band, das jeden Normannenburschen gleich welchen Alters, egal aus welcher Schicht oder welchem gesellschaftlichen Hintergrund, verbindet. Sie ist die Gemeinschaft in der Vorbereitung und Ausführung, wenn jeder mit einem fiebert und alles tut, um einen vorbereitet zu bekommen. Sie ist die Seele unseres Bundes und das tatsächlich schon seit 1871.

Dann:

„Hoch zur Mensur“,  „Fertig“,  „Los!“

Geschichte

Lebendige Geschichte

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Der Anfang

Die Geschichte unserer Verbindung beginnt im Jahr 1871 in Aachen, als sechs junge Männer aus verschiedenen Teilen Deutschlands zusammen kamen, um eine neue Korporation zu gründen: Die Burschenschaft Neo-Germania zu Aachen. Es dauerte jedoch nur ein Jahr, bis der Name unserer Verbindung sich zu jenem änderte, den wir auch heute, über einhundert Jahre später, noch tragen: Landsmannschaft Normannia. Es war kein dramatischer Bruch, der zu dieser Änderung führte, nein, unsere Gründer kamen lediglich zum Schluss, dass unsere damals noch junge Verbindung unpolitisch sein und bleiben sollte.

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Suspendierung

Normannia etablierte sich schnell im Aachener Korporationswesen und konnte wie alle anderen Bünde der traditionsreichen Kronstadt schnelles und stetiges Wachstum vorweisen, doch waren auch wir nicht dagegen gefeit, dass die Aufnahme zu vieler junger Mitglieder dazu führte, dass unser Bund den Bezug zu seinen Wurzeln verlor und schließlich suspendiert werden musste. Zu diesem Zeitpunkt waren seit unserer Gründung lediglich acht Jahre vergangen.

Wappen-Geschichte

Beständigkeit

Manch einer mag an dieser Stelle erwartet haben, dass dies das Ende der Normannia darstellen würde. Wie unsere Namensgeber aus längst vergangenen Tagen waren jedoch auch die Mitglieder unseres Bundes nicht so einfach unterzukriegen. Dank einer aktiven Altherrenschaft, die das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Traditionen unseres Bundes über zwanzig Jahre lang aufrecht erhielten, gelang es schließlich, die Landsmannschaft Normannia in Darmstadt mit Hilfe einiger ortsansässiger Studenten neu zu gründen. Dies geschah am 14.06.1902 und seit diesem Tage ist unsere Verbindung der Stadt, die sie damals willkommen geheißen hat, treu geblieben.

Wappen-Geschichte

Krieg und Opfer

Im Jahr 1908 erwarb Normannia ihr erstes, eigenes und festes Verbindungshaus, einen aufgegebenen Teil einer Brauerei, dem unsere Aktiven liebevoll den Spitznamen „die Hütte“ verliehen. In den frühen Jahren des letzten Jahrhunderts erblühte das Korporationswesen auf eine Art, wie es sich heute kaum noch vorzustellen ist und sowohl Aktive als auch Alte Herren füllten die Räumlichkeiten unserer Hütte mit Leben. Doch wie alle guten Tage mussten auch diese enden, in diesem Fall durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges im Jahre 1914, als viele Normannen, wie so viele andere junge Männer, einberufen wurden, um die ewig hungrigen Schlachtfelder und Schützengräben mit neuen Opfern zu versorgen.  In den langen Kriegsjahren blieb Normannia suspendiert und konnte sich erst im Frühjahr des Jahres 1919 rekonstituieren, jedoch hatte auch Normannia, wie so viele andere Familien auch, Brüder auf den Schlachtfeldern verloren.

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Prinzipientreue

In den Jahren zwischen den Weltkriegen erblühte das Verbindungswesen und auch unsere Normannia abermals, da die starken Gemeinschaften der Korporationen, die oft armen Studenten vor der rauen Wirtschaftslage schützten, die die erste deutsche Republik plagten. Doch auch wir waren nicht vor den Übeln gefeit, die letztlich die Weimarer Republik zerstörten: Viele Studenten ließen sich, wie so viele andere Deutsche auch von den Nationalsozialisten verführen und unterstützen den größenwahnsinnigen Diktator. Dessen Gleichschaltungswahn, mit dem er das gesamte Land nach seinem Ebenbild neu formen wollte, stand jedoch im krassen Konflikt zu der basisdemokratischen, freiheitlichen Grundordnung, auf der unser Bund sich seit jeher stützte. Als schließlich nur noch die Wahl blieb, alles aufzugeben, was Normannia ausmachte oder aber den Bund aufzulösen, entschieden wir uns dazu, lieber letzteres zu tun, als unser ureigenes Wesen weiter zu verleumden.

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Neubeginn

Erst vier Jahre nach Ende des zweiten Weltkrieges versuchte man, die Landsmannschaft Normannia wieder zu rekonstituieren, was nach anfänglichen Schwierigkeiten 1950 schließlich auch gelang. Fünf Jahre später, auf dem 84. Stiftungsfest, gründete man schließlich eine Hausbaukommission, die es sich zum Ziel setzte, ein neues Zuhause für unsere Landsmannschaft zu finden. Das neue Normannenhaus entstand auf einem Ruinengrundstück im Prinz-Christians-Weg 4 und ist bis heute das Zuhause unserer Verbindung. Im Jahr 2024 fusionierte schließlich die suspendierte Landsmannschaft Hasso-Borussia mit der Landsmannschaft Normannia. Wir führen ihre Tradition als Landsmannschaft Hasso-Normannia fort und dokumentierten  unsere Zugehörigkeit zu Hessen und Darmstadt damit auch im Verbindungsnamen.

Oft gestellte Fragen – FAQ

Eine Studentenverbindung ist ein traditioneller humanistischer Freundschaftsbund von Studenten und ehemaligen Studenten einer Hochschule mit dem Ziel der Persönlichkeitsbildung. Um von einer Korporation sprechen zu können, müssen mindestens folgende Kriterien erfüllt sein: Lebensbundprinzip; Conventsprinzip (Demokratieprinzip); eine wie auch immer geartete Form von Brauchtum; geeignete Ideale, jedenfalls aber die Grundsätze der Freiheit und der Ehrenhaftigkeit. Die moderne Korporation entstand im Zeitalter der Aufklärung gegen Ende des 18. Jahrhunderts.

Nein, die Burschenschaften sind nur eine bestimmte Art von Verbindung, nicht einmal die zahlenmäßig größte oder älteste; der richtige Oberbegriff ist »Verbindung« oder »Korporation«; es gibt akademische Korporationen – Studentenverbindungen – und pennale Korporationen – Schülerverbindungen. Das Mißverständnis kommt vielleicht daher, daß bei praktisch allen Verbindungen die endgültig aufgenommenen Mitglieder – und nur die – »Burschen« genannt werden. Ein Mitglied einer Burschenschaft heißt hingegen »Burschenschafter«, das einer Landsmannschaft »Landsmannschafter«, und ein Mitglied einer Turnerschaft »Turnerschafter«. (Falsch ist übrigens, wie ein Blick in ein Wörterbuch bestätigt, die Endung »-ler«.) Der Oberbegriff für die Mitglieder der unterschiedlichen Verbindungen ist »Koporierter« oder »Verbindungsstudent«, und nicht etwa »Bursch«.

Im Berufsleben ist das Fachliche nur zu etwa 25 bis 30 Prozent für Deinen Erfolg relevant. Wenn Du eine Führungsposition anstrebst, sind es sogar nur etwa 15 Prozent! Das bedeutet: Wenn Du Deine verfügbare Zeit zu 100 Prozent für das Fachliche aufwendest, hast Du eine falsche Entscheidung getroffen, denn am Ende stehst Du mit nur 15 Prozent der Fähigkeiten da, die Du eigentlich bräuchtest! Die übrigen 85 Prozent kannst Du bei uns erwerben. Erfreulicherweise mußt Du dafür aber nicht 85 Prozent Deiner verfügbaren Zeit aufwenden, sondern vielleicht nur 10 oder 15 Prozent, und das auch nur in Deinen ersten paar Studiensemestern. Denk mal drüber nach.

Das könnte man meinen, und wahrscheinlich beschleicht die meisten Verbindungsstudenten zu irgendeinem Zeitpunkt mal dieser Eindruck. Im Ergebnis aber studieren Verbindungsstudenten im Schnitt schneller als der durchschnittliche Kommilitone und erzielen dabei auch noch überdurchschnittlich gute Resultate bis hin zu Spitzenergebnissen. Die Wahrscheinlichkeit, daß Du Dein Studium abbrechen wirst, schrumpft auf einen Bruchteil zusammen, wenn Du einer Verbindung angehörst.

Die Studentenverbindungen, die Landsmannschaften heißen, nahmen ursprünglich nur »Landsmänner« aus ihrer Heimatregion auf, aber dieses sogenannte Herkunftsprinzip ist schon lange abgeschafft. Die Sudetendeutsche Landsmannschaft und die Landsmannschaft Ostpreußen sind keine Studentenverbindungen, sondern sogenannte Vertriebenenverbände, also Interessenvertretungen der Vertriebenen der ehemaligen deutschen Ostgebiete.

Eine Studentenverbindung besteht aus zwei organisatorisch getrennten Gruppen: Aktivenverband und Altherrenverband. Der Aktivenverband besteht aus denjenigen Mitgliedern, die noch studieren, den sog. Aktiven. Der Altherrenverband besteht aus denjenigen, die die Hochschule verlassen haben, den Alten Herren. Der Kern der Verbindung ist der Aktivenverband, der häufig auch als Aktivitas bezeichnet wird. Der Aktivenverband regelt alle seine Angelegenheiten in freier Selbstverwaltung auf seiner Mitgliederversammlung, dem Convent. Die Leitung der Verbindung liegt in den Händen von drei Aktiven, die vom Convent gewählt werden, den sog. Chargierten. Neben den Chargierten gibt es noch den Fuchsmajor, der für die Betreuung und Ausbildung der Füchse – so heißen die Neumitglieder der Verbindung – zuständig ist, sowie einige andere Amtsträger. Das Verbindungsleben findet im wesentlichen während des Semesters statt. Für diese Zeit gibt es einen Veranstaltungskalender, das Semesterprogramm. Während der Semesterferien ruht der Verbindungsbetrieb weitgehend.

Unsere Gemeinschaft besteht aus ganz normalen Studenten von heute, die mitten im Leben stehen. Unsere Alten Herren bewähren sich im Beruf und nehmen Anteil am Leben der noch Studierenden. Daß wir Traditionen aus dem letzten Jahrhundert fortführen heißt nicht, daß wir auch geistig dort stehengeblieben sind. Wir fühlen uns eigentlich recht modern.

Nein. Wir haben zwar Rituale, aber die sind nicht geheim. Unsere Bücher und sonstige Veröffentlichungen, in denen sie dokumentiert sind, sind in öffentlichen Bibliotheken einsehbar bzw. im Buchhandel oder direkt beim Verlag käuflich zu erwerben. Außerdem gibt es inzwischen sehr viele Informationen auch im Internet. Im übrigen besteht, jedenfalls grundsätzlich, auch für Außenstehende die Möglichkeit, an unseren Veranstaltungen teilzunehmen und diesen Ritualen beizuwohnen.

Eigentlich keine. Studentenverbindungen sind per Definition konsequent basisdemokratisch. Die Einteilung in Füchse, Burschen und Alte Herren hat nichts mit Hierarchien zu tun. Die Leitung der Verbindung liegt in den Händen des Convents, der Mitgliederversammlung der studierenden Mitglieder. Alte Herren haben auf dem Convent der Aktiven kein Stimmrecht. Der Vorstand der Verbindung, bestehend aus den drei Chargierten, wird vom Convent gewählt und unterliegt der Kontrolle durch regelmäßige Convente, gewöhnlich alle zwei Wochen. Selbstverständlich kann er jederzeit abgewählt werden. Der Erstchargierte der Verbindung ist nur Primus inter pares, d. h. Erster unter an Rang Gleichen. Im übrigen werden Ämter überwiegend nur für ein Vierteljahr, andere für ein halbes Jahr, vergeben. Das Rotationsprinzip gab es also bei den Verbindungen schon immer. Sowohl die ständige basisdemokratische Kontrolle durch die Convente als auch das Rotationsprinzip sind offenkundig antihierarchisch.

Wir tragen bei offiziellen Anlässen Band und Mütze in den Farben unserer Verbindung. Das Band ist unser gemeinsames Erkennungszeichen und das äußere Symbol unserer starken inneren Verbundenheit. Band und Mütze sind die traditionellen Symbole unserer Verbindungen seit über 100 Jahren.

»Sich schlagen« ist ein älterer Ausdruck für »mit jemandem fechten«; er ist im Alltagssprachgebrauch noch vorhanden in der Redewendung »Er hat sich gut geschlagen«.

Bei uns herrscht innerhalb der Verbindung politische Neutralität. Allerdings begrüßen wir es, wenn sich der Einzelne Gedanken über unseren Staat macht oder sich sogar engagiert. Wir haben viele Bundes- bzw. Verbandsbrüder, die in den verschiedenen demokratischen Parteien tätig sind. Wenn alle das gleiche denken, denken alle falsch. Extremisten haben bei uns allerdings nichts zu suchen.

Wir machen das, weil die Freundschaft und die Gemeinschaft in unserer Verbindung es wert ist, daß man sich engagiert und darum kümmert. Für unseren Einsatz bekommen wir viel zurück – unser Freundeskreis ist größer als bei anderen Studenten. Und, nicht ganz unwichtig: Es macht einfach Spaß!

Eine Studentenverbindung ist ein traditioneller humanistischer Freundschaftsbund von Studenten und ehemaligen Studenten einer Hochschule mit dem Ziel der Persönlichkeitsbildung. Um von einer Korporation sprechen zu können, müssen mindestens folgende Kriterien erfüllt sein: Lebensbundprinzip; Conventsprinzip (Demokratieprinzip); eine wie auch immer geartete Form von Brauchtum; geeignete Ideale, jedenfalls aber die Grundsätze der Freiheit und der Ehrenhaftigkeit. Die moderne Korporation entstand im Zeitalter der Aufklärung gegen Ende des 18. Jahrhunderts.

Nein, die Burschenschaften sind nur eine bestimmte Art von Verbindung, nicht einmal die zahlenmäßig größte oder älteste; der richtige Oberbegriff ist »Verbindung« oder »Korporation«; es gibt akademische Korporationen – Studentenverbindungen – und pennale Korporationen – Schülerverbindungen. Das Mißverständnis kommt vielleicht daher, daß bei praktisch allen Verbindungen die endgültig aufgenommenen Mitglieder – und nur die – »Burschen« genannt werden. Ein Mitglied einer Burschenschaft heißt hingegen »Burschenschafter«, das einer Landsmannschaft »Landsmannschafter«, und ein Mitglied einer Turnerschaft »Turnerschafter«. (Falsch ist übrigens, wie ein Blick in ein Wörterbuch bestätigt, die Endung »-ler«.) Der Oberbegriff für die Mitglieder der unterschiedlichen Verbindungen ist »Koporierter« oder »Verbindungsstudent«, und nicht etwa »Bursch«.

Im Berufsleben ist das Fachliche nur zu etwa 25 bis 30 Prozent für Deinen Erfolg relevant. Wenn Du eine Führungsposition anstrebst, sind es sogar nur etwa 15 Prozent! Das bedeutet: Wenn Du Deine verfügbare Zeit zu 100 Prozent für das Fachliche aufwendest, hast Du eine falsche Entscheidung getroffen, denn am Ende stehst Du mit nur 15 Prozent der Fähigkeiten da, die Du eigentlich bräuchtest! Die übrigen 85 Prozent kannst Du bei uns erwerben. Erfreulicherweise mußt Du dafür aber nicht 85 Prozent Deiner verfügbaren Zeit aufwenden, sondern vielleicht nur 10 oder 15 Prozent, und das auch nur in Deinen ersten paar Studiensemestern. Denk mal drüber nach.

Das könnte man meinen, und wahrscheinlich beschleicht die meisten Verbindungsstudenten zu irgendeinem Zeitpunkt mal dieser Eindruck. Im Ergebnis aber studieren Verbindungsstudenten im Schnitt schneller als der durchschnittliche Kommilitone und erzielen dabei auch noch überdurchschnittlich gute Resultate bis hin zu Spitzenergebnissen. Die Wahrscheinlichkeit, daß Du Dein Studium abbrechen wirst, schrumpft auf einen Bruchteil zusammen, wenn Du einer Verbindung angehörst.

Die Studentenverbindungen, die Landsmannschaften heißen, nahmen ursprünglich nur »Landsmänner« aus ihrer Heimatregion auf, aber dieses sogenannte Herkunftsprinzip ist schon lange abgeschafft. Die Sudetendeutsche Landsmannschaft und die Landsmannschaft Ostpreußen sind keine Studentenverbindungen, sondern sogenannte Vertriebenenverbände, also Interessenvertretungen der Vertriebenen der ehemaligen deutschen Ostgebiete.

Eine Studentenverbindung besteht aus zwei organisatorisch getrennten Gruppen: Aktivenverband und Altherrenverband. Der Aktivenverband besteht aus denjenigen Mitgliedern, die noch studieren, den sog. Aktiven. Der Altherrenverband besteht aus denjenigen, die die Hochschule verlassen haben, den Alten Herren. Der Kern der Verbindung ist der Aktivenverband, der häufig auch als Aktivitas bezeichnet wird. Der Aktivenverband regelt alle seine Angelegenheiten in freier Selbstverwaltung auf seiner Mitgliederversammlung, dem Convent. Die Leitung der Verbindung liegt in den Händen von drei Aktiven, die vom Convent gewählt werden, den sog. Chargierten. Neben den Chargierten gibt es noch den Fuchsmajor, der für die Betreuung und Ausbildung der Füchse – so heißen die Neumitglieder der Verbindung – zuständig ist, sowie einige andere Amtsträger. Das Verbindungsleben findet im wesentlichen während des Semesters statt. Für diese Zeit gibt es einen Veranstaltungskalender, das Semesterprogramm. Während der Semesterferien ruht der Verbindungsbetrieb weitgehend.

Unsere Gemeinschaft besteht aus ganz normalen Studenten von heute, die mitten im Leben stehen. Unsere Alten Herren bewähren sich im Beruf und nehmen Anteil am Leben der noch Studierenden. Daß wir Traditionen aus dem letzten Jahrhundert fortführen heißt nicht, daß wir auch geistig dort stehengeblieben sind. Wir fühlen uns eigentlich recht modern.

Nein. Wir haben zwar Rituale, aber die sind nicht geheim. Unsere Bücher und sonstige Veröffentlichungen, in denen sie dokumentiert sind, sind in öffentlichen Bibliotheken einsehbar bzw. im Buchhandel oder direkt beim Verlag käuflich zu erwerben. Außerdem gibt es inzwischen sehr viele Informationen auch im Internet. Im übrigen besteht, jedenfalls grundsätzlich, auch für Außenstehende die Möglichkeit, an unseren Veranstaltungen teilzunehmen und diesen Ritualen beizuwohnen.

Eigentlich keine. Studentenverbindungen sind per Definition konsequent basisdemokratisch. Die Einteilung in Füchse, Burschen und Alte Herren hat nichts mit Hierarchien zu tun. Die Leitung der Verbindung liegt in den Händen des Convents, der Mitgliederversammlung der studierenden Mitglieder. Alte Herren haben auf dem Convent der Aktiven kein Stimmrecht. Der Vorstand der Verbindung, bestehend aus den drei Chargierten, wird vom Convent gewählt und unterliegt der Kontrolle durch regelmäßige Convente, gewöhnlich alle zwei Wochen. Selbstverständlich kann er jederzeit abgewählt werden. Der Erstchargierte der Verbindung ist nur Primus inter pares, d. h. Erster unter an Rang Gleichen. Im übrigen werden Ämter überwiegend nur für ein Vierteljahr, andere für ein halbes Jahr, vergeben. Das Rotationsprinzip gab es also bei den Verbindungen schon immer. Sowohl die ständige basisdemokratische Kontrolle durch die Convente als auch das Rotationsprinzip sind offenkundig antihierarchisch.

Wir tragen bei offiziellen Anlässen Band und Mütze in den Farben unserer Verbindung. Das Band ist unser gemeinsames Erkennungszeichen und das äußere Symbol unserer starken inneren Verbundenheit. Band und Mütze sind die traditionellen Symbole unserer Verbindungen seit über 100 Jahren.

»Sich schlagen« ist ein älterer Ausdruck für »mit jemandem fechten«; er ist im Alltagssprachgebrauch noch vorhanden in der Redewendung »Er hat sich gut geschlagen«.

Bei uns herrscht innerhalb der Verbindung politische Neutralität. Allerdings begrüßen wir es, wenn sich der Einzelne Gedanken über unseren Staat macht oder sich sogar engagiert. Wir haben viele Bundes- bzw. Verbandsbrüder, die in den verschiedenen demokratischen Parteien tätig sind. Wenn alle das gleiche denken, denken alle falsch. Extremisten haben bei uns allerdings nichts zu suchen.

Wir machen das, weil die Freundschaft und die Gemeinschaft in unserer Verbindung es wert ist, daß man sich engagiert und darum kümmert. Für unseren Einsatz bekommen wir viel zurück – unser Freundeskreis ist größer als bei anderen Studenten. Und, nicht ganz unwichtig: Es macht einfach Spaß!